26.02.2022
Feuerwehr Wengern: Umgang der Stadt mit Stellungnahmen zum Bebauungsplan
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Auf der Tagesordnung der Ausschusssitzungen und des Rates steht derzeit wieder die Beratung zur Feuerwache in Wengern. Zur Aufstellung des Bebauungsplans gehört es, dass Gutachten gewürdigt werden und dass über Stellungnahmen der
Kreisverwaltung und anderer Träger öffentlicher Belange sowie über Beiträge der Bürger beraten wird. Es muss geprüft werden,
ob und wie diese Beiträge in der weiteren Planung berücksichtigt werden. Die Stadt schlägt bei einer großen Zahl von Beiträgen
vor, diese zur Kenntnis zu nehmen – ohne dass dies Folgen für die weitere Planung haben soll. Manchmal steht auch zu demselben Beitrag: „Die Stellungnahme wird zur Kenntnis genommen. Änderungen ergeben sich daraus nicht. Die Hinweise und Empfehlungen werden zur Kenntnis genommen und im Rahmen der weiteren Planung berücksichtigt.“ Alles gleichzeitig? Das konnte uns im Ausschuss nicht erklärt werden.
Ohne weiteren Kommentar und ohne Aussicht auf Änderung der Planung wird auch die Warnung des EN-Kreises zur Kenntnis genommen: „Schon bei häufigem Hochwasser kommt es zu einer Überflutung im Straßenbereich östlich des Plangrundstücks. Im Hochwasserfall wird die Zufahrt zur Feuerwehr von Süden über die Kirchstraße, von der Schmiedestraße L 527 kommen, mit PKW wegen Überflutung nicht möglich sein. Die Wache wird im Hochwasserfall nur über die Trienendorfer Straße und „Auf der Klippe“ von Nordwesten bzw. von Norden anzufahren sein.“ Mit diesem Wissen an der Planung der Wache an diesem Standort festzuhalten erscheint äußerst fragwürdig.
Wenn bzw. falls die Feuerwehrleute die Wache für einen Einsatz erreichen, sollen sie laut Planung dort „im Paket“ ihre Fahrzeuge abstellen. Elf Fahrzeuge sollen auf dem Gelände vor der neuen Wache Platz finden. Das geht nur, wenn sie so parken, dass alle nach der Reihenfolge des Eintreffens wieder abfahren. Es gibt einige vorstellbare Situationen, bei denen das äußerst ungünstig bis gefährlich ist. Man kann sich so etwas als Notlösung vorstellen. Aber als bewusste Planung?
Bürgerinnen und Bürger haben sich die Pläne sehr genau angesehen und auf solche und etliche weitere Mängel aufmerksam gemacht. Doch die Chance, die daraus erwächst, soll nicht genutzt werden. Dabei wird übersehen, dass diese Planung die Einsatzfähigkeit und die Sicherheit der Feuerwehrleute beeinträchtigt. Der Ort ist und bleibt für eine neue und funktionale Wache ungeeignet und zu klein. Wer sich dazu Gedanken macht, ist nicht gegen die Feuerwehr sondern sorgt sich um ihre Einsatzfähigkeit.
Sehr interessant sind übrigens auch Vorschläge eines beauftragten Baumgutachters, wie denn die Platane an der Mauer zur Elbsche im Zuge der Bebauung zu retten sei. Er schlägt Wurzelbrücken und eine fachgerechte Beschneidung des Baumes vor und gibt Beispiele, wo mit diesen Maßnahmen Bäume erhalten werden konnten. Doch dem Gutachter soll es ähnlich gehen wie Bürgern und Behörden. Die Vorschläge werden zur Kenntnis genommen. Aber das Urteil, dass die Platane nicht zu retten sei, steht schon fest.
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