Energiewende contra Denkmalschutz? Das geplante Windrad in Hiddinghausen

Wir kritisieren das Votum des Stadtentwicklungs- und Bauausschusses gegen die geplante Windkraftanlage in Hiddinghausen. Damit wurde eine Chance zum regionalen Ausbau erneuerbarer Energien vertan. Kritisch sehen wir auch die Informationspolitik der Verwaltung.

Natürlich muss beim Bau von Windkraftanlagen intensiv abgewogen werden, ob der Standort geeignet ist und welche wichtigen Lebenszusammenhänge beeinträchtigt werden könnten. Leider waren die Informationen im Ausschuss lückenhaft und tendenziös. Zudem hat die Verwaltung seit Februar Stellungnahmen abgegeben, ohne bis jetzt die Bürger*innen oder die Politik zu informieren oder zu beteiligen. Die aktuelle Stellungnahme wurde bereits am 16.8.16 versandt. Der Ausschuss tagte aber erst am 30.08.16. Dagegen zu entscheiden wurde für den Ausschuss damit schwierig ohne die Mitarbeiter*innen der Verwaltung brüskieren.

Eine Begehung mit der Unteren Denkmalbehörde fand erst einen Tag nach der Abgabe der Stellungnahme. statt. Das Ergebnis konnte somit nicht in die Stellungnahme einfließen. Demnach besteht eine Sichtachse, auf der Windrad und Hof Ibing gemeinsam zu sehen sind, nur auf wenigen Metern der privaten Zufahrtstraße. Eine Blick der beide Bauwerke gemeinsam erfasst ist von öffentlich zugänglichen Flächen nicht möglich. Unter diesen Bedingungen von einer unzumutbaren optischen Bedrängung des Baudenkmals zu sprechen erscheint unglaubwürdig.

Wer tatsächlich Informationen zum geplanten Windrad haben wollte, hatte unlängst bei einer Versammlung in Hiddinghausen die Möglichkeit, mehr zu erfahren. Der Betreiber stellte umfangreiche geplante Maßnahmen zum Artenschutz und zum Naturschutz vor, die er zum Ausgleich geplant hat. Durch die Anlage entsteht ein Verlust von 9824 Ökopunkten; ein Ausgleich von mehr als 90 000 Punkten ist vorgesehen. Mit den Ökopunkten wird dargestellt, in welcher Höhe eine Maßnahme in die Natur eingreift und wie dieser Eingriff wieder ausgeglichen werden kann. Bei aller Sorge um den Artenschutz sollte man auch beachten, dass wir bereits ein Windrad auf dem Böllberg haben, das offensichtlich weder den Rotmilan noch den Uhu oder die Fledermaus gefährdet.

Wer Klimaschutzabkommen ernst nimmt, kommt nicht am Ausbau Erneuerbarer Energien vorbei. Die Erzeugung muss dort stattfinden, wo der Strom auch gebraucht wird. Ansonsten werden Stromtrassen notwendig, wie sie derzeit in Herdecke geplant werden. Im EN-Kreis liegt das Verhältnis von Erzeugung zum Bedarf bislang bei etwa 1%. Das muss sich ändern. Dabei können wir nicht nach dem St.Florians-Prinzip vorgehen. Wer sagt, er sei für Windkraft, aber bitte nicht vor der Haustür, macht sich unglaubwürdig.

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