Grüne warnen vor riskantem Aktien-Deal mit der AVU

 

Im Haushalt der Stadt Wetter hat der Bürgermeister 14,4 Mio. € für den Kauf von AVU-Aktien veranschlagt. Die Grünen Wetter warnen vor diesem unwirtschaftlichen Kauf auf  Pump.

Dazu erklärt der haushaltspolitische Sprecher Jürgen Uebelgünn:

„Die Entscheidung der Stadt, AVU-Aktien zu erwerben, muss sorgfältig abgewogen werden. Den erwarteten Vorteilen in Form eines Imagegewinnes, größerer Einflussmöglichkeiten auf die Energiepolitik und Dividendeneinnahmen steht das hohe Risiko einer Fehlinvestition gegenüber. Wir halten dieses Risiko für untragbar.

Leider wurde der im Frühjahr gegründete Energiearbeitskreis nur ein Mal einberufen und somit ohne ausführliche Beratung von der Entscheidung des Bürgermeisters überrollt, den Aktienkauf bereits im Haushalt einzuplanen.

Wir haben uns dennoch intensiv mit dem Thema befasst und das Für und Wider des Aktienkaufes abgewogen.

Bürgermeister Hasenberg erscheint es verlockend, aus dem „Kreis der Habenichtse bzw. vom Katzentisch“ (O-Ton Hasenberg) in den Kreis der Aktionäre aufzurücken. Aber was bringt dieses persönliche Prestige der Stadt? Und für welchen Preis würde es erkauft?

Befürworter des Aktienkaufes führen vor allem den Einfluss auf die Firmenpolitik der AVU ins Feld. Für 14,4 Mio. € würde die Stadt Wetter einen Aktienanteil von 5% erhalten. Dies ist keine qualifizierte Beteiligung nach Aktienrecht. Wer sich auskennt weiß, wie wenig eine 5%ige Beteiligung ausrichten kann. Auch die Gewährung eines Sitzes im Aufsichtsrat ist ungewiss.

Schwerwiegend ist die wirtschaftliche Betrachtung. Ein Faktor ist die Zahlung einer Dividende. Für die Alt-‚Aktionäre unter den EN-Städten ist sie ein schöner Beitrag zum Haushaltsausgleich. Für Neuaktionäre ist die Situation erheblich schlechter: sie müssen zunächst den Aktienkauf durch Kreditaufnahme finanzieren und die Kreditzinsen und Kredittilgung von den Dividenden bestreiten. Für diese Rechnung ist entscheidend, wie sich die Dividende in den nächsten Jahren entwickeln wird.

Die Rechnung des Kämmerers unterstellt, dass die  Dividende von 1,00 € je Aktie über die gesamte Laufzeit des Kredites konstant bleibt. Eine derartige Annahme kann nicht ernsthaft aufrecht erhalten werden, zumal bei dem gewählten Finanzierungsverfahren die Kreditlaufzeit von der Kredithöhe, der Annuität  und dem Zinssatz abhängt.

Die vom Kämmerer der Stadt Wetter vorgelegte Rechnung geht von einem Kredit zu 2,3 % über 30 Jahre aus: das ist ganz erheblich unter den aktuellen Marktkonditionen und lässt eine Regelung für weitere fünf Jahre offen.

Geht man von 4% Kreditzinsen aus, so erhält man eine Laufzeit von 76 Jahren. Gemeinhin gilt: Ist die Laufzeit eines Kredites und damit der Tilgung länger als dreißig Jahre so ist die Wirtschaftlichkeit der Investition zweifelhaft und nicht mehr darstellbar. Außerdem werden Kredite mit höheren Laufzeiten als dreißig Jahren nur sehr schwer zu bekommen sein.

Fazit: Sinkt die derzeitige Dividende nur um einen Bruchteil, ist eine Tilgung des Kredites aus der Nettodividende nicht mehr möglich, Gewinn schon gar nicht zu machen. Aber selbst bei gleichbleibend hoher Dividende ist der Aktienkauf unter marktüblichen Kreditkonditionen nicht mehr wirtschaftlich darstellbar. Angesichts der aufgezeigten wirtschaftlichen Risiken ist eine Entscheidung für den Kauf nicht zu verantworten.“

 

 



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